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Kleine Zeitung – Das 1. Umweltgespräch von Söba am 20.11.2024
Im Schloss Retzhof veranstaltete die südsteirische Initiative „Söba“ ein Umweltgespräch. Mit dabei waren Experten sowie Vertreter der Politik. Bei der überparteilichen Initiative „Söba“ (steirisch für „selber“) ist der Name Programm. „Wir wollen selbst Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen“, erklärt Mitglied Wolfgang Lang. Am 20. November lud die Gruppe, bestehend aus sechs regional bekannten Persönlichkeiten, zum Umweltgespräch ins Bildungshaus Schloss Retzhof in Wagna.
Klimawandel ist spürbar
Dort zeigte man sich überzeugt, dass es nach wie vor Sinn macht, Klimaschutz zu betreiben. Extremwetterereignisse der letzten Jahre machen die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt für große Teile der Bevölkerung spürbar. So war der Sommer 2024 der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen und ging mit Hitzewellen, heftigen Unwettern sowie Überschwemmungen einher.
Um den Klimawandel abzufangen, braucht es eine Reduktion der CO2-Emissionen. Bis 2030 sind daher die verbindlichen EU-Klimaziele zu erreichen, deren rechtzeitige Umsetzung auch in Österreich fraglich ist. „Die CO2-Neutralität ist machbar“, ist sich Keynote-Speaker Hans Grasch sicher und verweist auf „unzählige Studien“. Einzig an der Bereitschaft, entsprechende Maßnahmen zu setzen, scheitere es.
„Söba“ drängt daher zur Eile und setzt sich für die sofortige Umsetzung der Empfehlungen des Österreichischen Klimarates ein. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, berichteten Heinrich Schwarzl, Karl Baumhakl, Hannes Harkamp und Rainer Hack, allesamt Mitstreiter der Initiative, im Retzhof von den bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels auf ihre jeweiligen Berufsfelder.
Merkliche Veränderungen
Winzer Harkamp bereitet vor allem die aufgrund der Hitze immer kürzer werdende Weinlese Sorgen. Lief diese früher rund einen Monat lang, hat er jetzt nur noch maximal zwei Wochen Zeit, bevor die Ernte verdirbt. Der Zeitpunkt der Lese habe sich mittlerweile um mehrere Wochen nach vorne verschoben.
Auf den heimischen Baustellen hat sich ebenfalls einiges verändert. Schwarzl, der als Ziviltechniker im Bauwesen tätig ist, berichtete von großen Problemen mit zunehmend heftigen Extremwetterereignissen während der Arbeiten, die große Schäden anrichten. „Unwetter sind in der Planung viel präsenter und wir müssen ganz genau schauen, ob der Hochwasserschutz wirklich ausreichend ist“, erklärt er.
Mehr Tempo gefordert
In der Steiermark werden zwar laufend neue Klimaschutzmaßnahmen gesetzt, diese sind laut „Söba“ aber nicht ausreichend. „Es ist in Summe zu wenig, wir müssen Gas geben“, mahnt Lang. Für entsprechende Schritte braucht es neben dem politischen Willen aber auch die Akzeptanz der Bevölkerung.
„Wir können nur versuchen, dafür eine Selbstverständlichkeit zu schaffen“, erklärt Peter Stradner, Bürgermeister von Wagna. Dass dies durchaus machbar ist, zeigte Mobilitätsexperte Mathias Mitteregger am Beispiel der Stadt Kopenhagen, die in wenigen Jahren klimaneutral sein wird. „Die Freiheiten der Menschen werden für die Klimaneutralität nicht eingeschränkt“, beschwichtigt er.
Zum Klimaschutz beitragen kann jeder einzelne, das Gros der Verantwortung für ein nachhaltiges Leben sieht Mitteregger aber bei den öffentlichen Entscheidungsträgern. Dieser Erkenntnis schlossen sich auch die Vertreter der Gemeinden Gralla, Gabersdorf, Leibnitz, Tillmitsch und Wagna an, die in ihren jeweiligen Gemeinden bereits verschiedene Klimaschutzprojekte umsetzen. „Es gibt immer das Potenzial, noch etwas mehr zu leisten“, resümierte der Leibnitzer Bürgermeister Michael Schumacher.
Paul Jaunegg
Stellungnahme Baumschutzverordnung 29.10.24
Vielen Dank für Ihr in SÖBA gesetztes Vertrauen und Ihr damit verbundenes Ersuchen der Abgabe einer Stellungnahme zur geplanten Baumschutzverordnung.
SÖBA begrüßt jede Aktivität zur Erreichung der Klimaschutzforderungen von SÖBA, sieht sich aber mangels eigener fachlicher Expertisen außerstande, konkrete Projektarbeit zu betreiben oder den gewählten Volksvertretern wissenschaftliche Erkenntnisse für einen politischen Entscheidungsprozess zur Verfügung zu stellen.
SÖBA sieht seine Aufgabe darin, den Umwelt- und Klimaschutz in unserer Region durch Information der Bevölkerung, Bildung von Netzwerken, Austausch von Erfahrungen, Sensibilisierung und Beobachtung aller Bemühungen zur Erreichung des Zieles einer zeitgerechten CO2 Neutralität voranzutreiben.
KLEINE ZEITUNG 8.2.24
Der Gemeinderat von Leibnitz folgte mit großer Mehrheit dem Antrag einer überparteilichen Initiative. Der Begriff „Klimanotstand“ wurde aber entschärft.
Ihr Versprechen wahrgemacht haben fünf Mitglieder der überparteilichen Initiative „Söba“. Wie angekündigt kamen sie Dienstagabend zur Sitzung des Leibnitzer Gemeinderates, um zu sehen, wie die Mandatare auf ihren Antrag um Ausrufung des Klimanotstandes in der Stadtgemeinde reagieren. Bürgermeister Michael Schumacher (SPÖ) hatte den Punkt auf die Tagesordnung genommen, nachdem ihm die Aktivisten Mitte Jänner bei einem Protestmarsch eine Petition mit ihren Forderungen überreicht hatten.
„Ich habe versprochen, mich dafür einzusetzen, diesen Antrag in den Umweltausschuss zu transferieren, was ich hiermit vorschlage“, berichtete Schumacher. Grünen-Stadtrat Walter Lesky war das zu wenig und erhöhte den Druck: „Es geht um eine grundsätzliche Sache, daher stelle ich den Antrag, der Gemeinderat möge beschließen, den Klimanotstand auszurufen.“
Von FPÖ-Chef Daniel Kos gab es postwendend eine Abfuhr. Der Begriff Notstand sei viel zu hart. „Dadurch wird nur eine Klimahysterie erzeugt, die für mich sehr befremdlich ist.“ Außerdem solle man die Kirche im Dorf lassen, da der Anteil der Stadt Leibnitz am weltweiten CO₂-Ausstoß minimal sei. Ähnlich sah es Bürgerforum-Mandatarin Manuela Kittler: „Ich verwehre mich gegen das Wort Notstand, jeder sollte zuerst das eigene Verhalten beleuchten.“
Zustimmung zu Leskys Antrag kam von ÖVP-Vizebürgermeister Berndt Hamböck: „Es ist nicht so falsch, was die Grünen vorschlagen. Über Maßnahmen können wir zusätzlich im Ausschuss beraten.“ Für die entscheidende Annäherung sorgte SPÖ-Fraktionschef Michael Leitgeb: Um die Schärfe aus der Diskussion zu nehmen, schlug er vor, sich auf den englischen Originalbegriff „Climate Emergency“ zu einigen: „Wir verstehen das eher als Hilferuf und nicht als Notstand.“
Lesky konnte damit leben und änderte seinen Antrag entsprechend ab: „Das Ziel ist dasselbe, es ist nicht sinnvoll, sich an Worte zu klammern.“ Die große Mehrheit schloss sich an und rief statt des Klimanotstandes den Zustand von „Climate Emergency“ aus. Einzig Kos blieb hartnäckig und stimmte dagegen.
Einstimmigkeit herrschte über die weitere Behandlung im Umweltausschuss, zu der auch Vertreter von „Söba“ eingeladen werden. „Wir sind begeistert und nehmen diese Einladung gerne an. Leibnitz hat die Chance, eine Vorreiterrolle für die ganze Region einzunehmen“, ist Proponent Johann Grasch überzeugt.
Robert Lenhard
ANMELDUNG EINER VERSAMMLUNG AM 13.1.2024 – Schreiben an die BH Leibnitz
ANMELDUNG EINER VERSAMMLUNG AM 13.1.2024
Wir treffen uns beim Bahnhof Leibnitz und marschieren gemeinsam über den Hauptplatz zum Rathaus Leibnitz, wo eine Petition an die Vertreter der Gemeinde Leibnitz übergeben wird. Die Veranstaltung wurde bei den Behörden angemeldet.
Was fordern wir?
Wir fordern die Ausrufung des Klimanotstandes für die Stadtgemeinde Leibnitz und eines sich daraus ableitenden Klimaschutz- u. Maßnahmenkatalog, der den Klimaschutz bei allen Entscheidungen auf Gemeindeebene miteinbezieht.
Was wollen wir damit bezwecken?
Mit dem Beschluss eines Klimanotstandes werden Regierung und Verwaltungen beauftragt Klimaschutzmaßnahmen auszuarbeiten, die über den derzeitigen Stand hinausgehen, um die globale Erwärmung zu mindern. Maßnahmen sowohl zur Minderung von Treibhausgasemissionen als auch zur Anpassung an den Klimawandel.
Der Klimanotstand hat vor allem eine Signalwirkung: Städte und Länder, die ihn ausrufen, erkennen den Klimawandel als akute Bedrohung an.
Kommunen sollten Klimaschutzmanifeste ausarbeiten, die in ihrem Handeln den Klimaschutz in den Fokus stellen. Bei jeder Entscheidung sollte der Klimaschutz miteinbezogen werden.
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